Alpine Handwerkskunst: Der Scherenschnitt
Alpine Handwerkskunst: Der Scherenschnitt
«Die Wiege des Scherenschnitts», so wird die Region des Saanenland, Pays d’Enhaut und Simmental unter Kennern genannt. Denn hier kommt auch der «Vater des Schweizer Scherenschnitts» her: Im 19. Jahrhundert war der im Einheimische Johann Jakob Hauswirth der erste, der die heute traditionellen schwarz-weissen Scherenschnitte mit Sujets des alpinen Alltagslebens mit seinen fleissigen Händen anfertigte. Noch heute sind Schwitzgebels Alpaufzüge weitum bekannt.
Die Geschichte des Scherenschnitts
Ursprünglich aus China stammend, gelang die Kunstform beziehungsweise das Handwerk des Scherenschnitts etwa um 1600 auf einem jahrhundertelangen Weg über Indonesien Richtung Mitteleuropa. Vorerst war es dann die Oberschicht, der die Herstellung von Scherenschnitten vorbehalten war und erst viel später gelangte das Handwerk zur Landbevölkerung, mit der es in der heutigen Schweiz meist assoziiert wird.
Scherenschnitt heute
Die traditionelle Form – schwarz-weiss, mit Sujets des alpinen Bauernlebens und in symmetrischer Form – ist heute längst nicht mehr die einzige Form des Scherenschnitts. Wie in allen Kunstrichtungen hängt das Ergebnis von den Vorlieben des Künstlers ab – so finden sich Scherenschnitte in allen Farben, Formen und Varianten.
Scherenschnitt im Saanenland
Eine der wohl bekanntesten, zeitgenössischen Scherenschnittskünstlerinnen in der Schweiz ist Regina Martin. Seit rund 40 Jahren schneidet die Saanenländerin in ihrem Atelier in Schönried in fleissigster Handarbeit wunderschöne Kunstwerke aus Papier, gibt Kurse und setzt sich als Präsidentin des Vereins «Scherenschnitt Schweiz» für ihre Leidenschaft ein. Schon als Kind war sie fasziniert von dem Handwerk und holte sich Tipps für die feine Kunst unter anderem bei der lokalen Scherenschnitt-Ikone Christian Schwitzgebel. Gewusst, dass die Vorlage für das Unterarm-Tattoo des Schweizer Mundart-Popsängers Trauffer – das Sujet ist ein Scherenschnitt – aus der Klinge von Regina Martins Schere stammt?
Mehr Infos zu traditionellem Handwerk gibt's auf www.gstaad.ch.