Regionale Produkte

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Regionale Produkte

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht” (Marie von Ebner-Eschenbach) 

Unsere Region ist bekannt für ihre regionalen Spezialitäten in höchster Qualität. Dabei sprechen wir nicht nur von Käse- und Fleischprodukten, sondern auch von traditionellem Handwerk wie Schlittenbauen oder Scherenschnitten. In vielen Betrieben finden Sie regionale Produkte und erfahren interessante Details über deren Herkunft oder Herstellung. 

Hobelkäse, Bergkäse und Alpkäse

Bei den landwirtschaftlichen Betrieben in der Destination Gstaad dreht sich fast alles um die Milch. Alpkäse, Hobelkäse und Bergkäse bilden die Spitzenprodukte. Um sie unter der jeweiligen Klassifikation und dem Gütesiegel "Appellation d'origine contrôlée (AOC)" vermarkten zu dürfen, müssen die Hersteller strenge Vorgaben erfüllen. Diese sind im Pflichtenheft des Bundesamtes für Landwirtschaft festgelegt. Alpkäse ist demnach ein vollfetter Hartkäse aus roher Alpmilch mit fester, gepflegter Rinde. Er ist rund, hat einen Durchmesser von 28 bis 48 Zentimeter und wiegt fünf bis 14 kg. Bei der Veredlung zum Hobelkäse wandelt er sich zum Extra-Hartkäse, der traditionsgemäss vor dem Servieren per Hobel in feine Scheiben geschnitten wird. Als Bergkäse darf nur verkauft werden, was im Tal zu Käse verarbeitet worden ist. Die strengen Auflagen für den Alp- und Hobelkäse beginnen bereits bei der Fütterung der Kühe. Die Milchkühe dürfen nur fressen, was auf den alpinen Sömmerungsweiden wächst. Mindestens zwei Wochen vor Alpauffahrt und somit vor Fabrikationsbeginn muss der Bauer die Silagefütterung im Heimbetrieb eingestellt haben. Untersagt sind auch Ergänzungsfutter oder Substanzen, die unter Einsatz gentechnisch veränderter Organismen hergestellt worden sind.

Trockenfleisch vom Simmentaler Rind

Im Saanenland und Simmental halten die Landwirte überwiegend die Rasse des Simmentaler Fleckviehs. Eine echte regionale Spezialität ist sein Trockenfleisch. Hierbei werden rohe Fleischstücke in einem Gemisch aus Salz, Kräutern und Gewürzen gelagert und anschliessend luftig zum Trocknen aufgehängt. Grosse Teile können bis eineinhalb Jahre trocknen. Tipp: Das würzige Simmentaler Trockenfleisch pur oder mit etwas Saanensenf probieren.

Saanensenf

Zu den diversen regionalen Spezialitäten des Saanenlands gehört der Saanensenf. Er wird in einem Schälchen zu Schinken und Wurstwaren serviert. Kühl gelagert ist er bis zu drei Monate haltbar. Traditionell wird Senf aus Senfkörnern und Traubenmost zubereitet. Nicht so hier im Saanenland, wo die Hauptzutat Kirschenmus ist. Jede Familie hat ihr eigenes, wohl gehütetes Geheimrezept.

Kobi Ei

Seit über zwanzig Jahren produziert die Familie Zeller Freilandeier und pflegen ihre fast 2000 Hühner mit viel Herzblut im Grund bei Gstaad auf ihrem Hof. Sie verpacken und verarbeiten die Eier zu Hause und Sie finden ihre Produkte im Detailhandel sowie in Hotels und Restaurants.

Honig aus der Region

Über 70 Imker betreuen ca. 700 Bienenvölker in unserer Ferienregion. Dies ergibt, während der Trachtperiode, eine Bienenpoplution von ca. 28 Mio. Bienen die sich an Wild- und Gartenblüten, sowie Fruchtbäumen und Beerenstauden ernähren. Einige Imker ziehen mit ihren Völkern, wie die Kühe, im Sommer in höhere Gebiete, wo sich eine andere Blütenpracht präsentiert. Dasselbe gilt für Völker in den verschiedenen Tälern. Daraus entsteht dann Honig in verschiedenen Konsistenzen und Farben. Sie finden den regionalen Honig im Detailhandel oder auch in der Landi. Dazu verkaufen viele Imker ihren Honig direkt ab Hof. 

Saanegutsch Bier aus Saanen

Vor sieben Jahren entstand das  Saanenbier während einer Bierrunde mit Kollegen. Zuerst wurde nur für den Eigengebrauch gebraut und vor allem viel ausprobiert. Nach dem das Bier auf einer Karte eines Restaurants erschien, entwickelte sich die “Bieridee” immer weiter. Heute werden ca. 35’000 Flaschen pro Jahr gebraut. Es gibt vier verschiedene Sorten, wobei das Bier mit Mangoaroma auch für Nicht-Bierliebhaber sehr mundet. Sie finden den “Saanengutsch” fast in jedem regionalen Restaurant und im Detailhandel. Da sagen wir: Prost!

Mountain Ice Cream

Diese Glacen werden aus Milch, Rahm und Joghurt aus dem Saanen- und Simmental hergestellt. Im Sommer kommt die Milch sogar von den verschiedenen Alpbetrieben. Seit 2011 wird sie in Zweisimmen hergestellt.  Im Saanenland können Sie dieses köstliche Eis in Pernet World of Fine Food, in der Molkerei Gstaad, Schönried und Zweisimmen sowie im Dorfladen in Saanenmöser kaufen.

Ruci Swiss Ice Cream

Ohne Dessert geht nicht’s! Seit 2015 werden Ruci Swiss Ice Cream in Saanen hergestellt. Die beiden Gründer verwenden vorwiegend lokale Lieferanten und lassen sich auch gerne auf Experimente ein. Zum Geniessen gibt es die 28 Sorten in verschiedenen Hotels im Saanenland und dazu in der Landi Simmental-Saanenland, den Molkereien und den verschiedenen Dorfläden zum kaufen.

Saanen Glacé

Frische Milch aus dem Saanenland, Rahm und wenn nötig Butter aus der Bio-Molkerei in Les Moulins werden für die Saanen-Glacé verwendet. Lokale Zutaten stehen für ein Maximum an Geschmack. Verschiedene Aromen und Toppings können Sie in den Filialen von earlybeck und im Pain et Fromage in Saanen kaufen. 

Weitere regionale Leckereien aus Milch - wie Käse, Joghurt, Fondue und mehr

Die verschiedenen Molkereien in den Dörfern haben noch mehr regionale Produkte in ihrem Sortiment. Von der lokalen Milch, über eigenes Fondue, feinen Raclette-Käse bis hin zu Saanenziegen-Käse und feine Joghurts oder Quark. Probieren Sie es aus!

340 Bauern mit ihren knapp 11’000 Kühen sorgen für die Landschaftspflege in der Region

Die meisten Betriebe bewirtschaften 10 – 30ha Nutzfläche und funktionieren als reine Familienbetriebe. Im Sommer verbringen die Sennen und ihre Kühe 8 – 10 Wochen auf der Alp, wo sie den speziellen Alpkäse herstellen. Unsere Bauern stellen aber nebst Käse auch andere lokale Produkte her (Kräutertee, Sirup, Butter, Trockenwürste, “Nidletäfeli” und mehr). Diese verkaufen einige in ihren Selbstbedienungskästen in der Nähe von Wanderwegen, direkt auf dem Hof oder auf der Alp. Dazu finden sie viele dieser Produkte auch auf den speziellen Warenmärkten in den verschiedenen Dörfern.

Produkte aus der Stiftung Alpenruhe – anders und trotzdem gleich

Die 55 Arbeitsplätze für körperlich, geistig und/oder psychisch beeinträchtigte Menschen, produzieren verschiedenste Gegenstände aus unterschiedlichen Materialien wie Papier, Holz und Ton. Dazu offerieren sie auch verschiedene lokale Köstlichkeiten, wie “Saaner-Brätzeli”, lokalen Tee, Kräutersalz oder getrocknete Apfelringe. Sie finden aber auch viele originelle Geschenke für Kinder oder Dekorationen für Ihre Wohnung und Ihren Garten. Nebst dem Verkaufsladen lädt eine gemütliche Kaffeestube zum Verweilen ein. Die Kinder können sich in der grossen Erlebniswelt, inklusive Streichezoo austoben.

Die Gourmet-Kartoffeln aus dem Abländschen

Regionale Produkte sind mehr und mehr gefragt. Für Gstaad als Genuss-Destination ist dies besonders wichtig. Nun werden in Gstaad also auch regional angebaute Kartoffeln serviert werden können.

1800kg Flachs aus den Bergen – erstmals wurde wieder “Leinen” im Saanenland angepflanzt

Im Sommer 2022 wurde von André Grossmann und Noëlle de Kostine dieses Pilotprojekt auf drei Feldern im Saanenland und Pays-d'Enhaut gestartet. Der Leinenanbau ist gar nicht so schwierig - der Leinenabbau hingegen schon. Die Pflanzen werden samt Wurzeln aus dem Boden gezogen. Somit bleiben die Fasern unversehrt. Danach folgt der Röstprozess. Hier werden die Halme auf dem Feld verteilt und durch die Abwechslung von Tau, Sonne und Regen sowie durch Pilze und Bakterien wird die Bindung zwischen den Faserbündeln und dem sie umgebenden Gewebe gelöst (ca. 4 – Wochen, wobei die Flachshalme ein- bis fünfmal pro Woche gewendet werden müssen). Die Weiterverarbeitung ist zurzeit noch nicht im Saanenland möglich. 

Regionales Handwerk

Chaletholzbau aus lokalen Ressourcen

"Fokussiere all deine Energie nicht auf das Bekämpfen des alten, sondern auf das Erschaffen des Neuen.” (Sokrates)

Die typischen Holzchalets gehören seit jeher zum Saanenland. Sie verleihen den Orten den authentischen Charme und das heimelige Flair.

Traditionelle Scherenschnitte

Hans Jakob Hauswirth (1809 – 1871) kreierte zum ersten Mal den Saaner Scherenschnitt mit schwarzem Papier auf weissem Hintergrund. Die Scherenschnitttechnik entwickelte sich stetig weiter und Louis Saugy hatte auch über die Landesgrenze hinaus viel Erfolg. Christian Schwizgebel und David Regez spezialisierten sich später auf naturgetreue Tierwelten. Heute haben sich etliche regionale Künstler zu Scherenschnitt-Spezialisten entwickelt. Jeder hat seinen eigenen Stil – aber alle vereint die Liebe zum Detail. Die verschiedenen Sujets finden Sie nun auch auf Tassen, Tellern, an Autos oder es gibt sie sogar als Tatoos. Scherenschnitte finden Sie in der Hausweberei-Heimatwerk in Saanen.

Töpferei Enzian – regionale Keramikkunst für den täglichen Gebrauch

In der Saaner Töpferei, wo Keramik noch von Hand gefertigt wird, haben Sie die einmalige Möglichkeit mitzuerleben, wie aus einem Stück Lehm ein kleines Kunstwerk entsteht. Lassen Sie sich inspirieren!

Saanerschlitten

Der Saanen Schlittenbau hat Tradition im Saanenland. Die Familie Raaflaub aus dem Grund produzierten bereits 1920/1921 die ersten Saanerschlitten. Ab 1968 übernahm Walter Raaflaub dieses Handwerk von seinem Vater und erbaute bis zu seinem 91. Geburtstag unzählige Schlitten. 

Nun produzieren vor allem Andreas Kolly und Mathias von Siebenthal zusammen mit Patric Seewer, die etwas tieferen und breiteren Saaner-Holzschlitten. Während die Schlitten von Andreas Kolly original Saaner Schlitten sind, brauchen Mathias und Patric Plastik-Kufen (statt Eisen) um die Gleitfähigkeit zu verbessern. Dazu sind diese Schlitten auch einfacher in der Wartung (kein Rosten). Seine Schlitten haben sogar einen eigenen Namen: “Fluschi”. 

Haben wir Sie “gluschtig” gemacht? Kontaktieren Sie die zwei Hersteller unter: wissiflueh@gmx.ch (von Siebenthal Mathias) oder andreas.kolly@bluewin.ch 

Saaner Glocken

Glocken dienten früher zum Schutz vor bösen Geistern. Heute brauchen sie die Bauern vor allem auf der Alp. Mit dem Gebimmel können sie vermisste Kühe auffinden. Dazu werden die Kühe jeweils beim Alpauf- und Alpabzug mit den Glocken geschmückt.  

Von 1819 – 1964 wurden im Saanenland die berühmten Schopfer/von Siebenthal-Glocken gegossen. Diese finden auch heute noch Verwendung in der Alpwirtschaft. Für die beliebten Glocken werden noch heute hohe Preise bezahlt. 

Saaner-Glocken, eine Erfolgsgeschichte ohne Ende. Sehen, hören, fühlen - dies können Sie im Museum der Landschaft Saanen erleben.